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3.4.2.2 Liste der Ergänzungen und Besonderheiten

 
Grundsätzlich können alle Arten von Satzgliedern Ergänzung in einem Satzbauplan sein.
Aus welchen Elementen ein Satzglied bestehen kann und wie ein komplexes Satzglied aufgebaut ist, wird in den Kapiteln über die → Satzglieder und den → Satzgliedbau beschrieben.

In der folgenden Liste werden einige Schwierigkeiten und Besonderheiten bei der Bestimmung der Satzglieder in den Satzbauplänen aufgezeigt:
Liste der Schwierigkeiten und Besonderheiten:
Satzglied:Besonderheit:
3.4.4.2.a Subjekt Pronomen es
3.4.4.2.b Akkusativobjekt Pronomen es
Reflexivpronomen
3.4.4.2.c Dativobjekt Freier Dativ
Reflexivpronomen
3.4.4.2.d Genitivobjekt -
3.4.4.2.e Präpositionalobjekt Pronominaladverbien
3.4.4.2.f Adverbialbestimmung Ergänzungen und freie Angaben
3.4.4.2.g Prädikativ Satzglied oder Prädikatsteil

3.4.2.2.a Subjekt

Pronomen es

Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Ergänzungen gibt es beim Pronomen es als Subjekt.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen als Subjekt, wenn es als Fürwort für ein sächliches Nomen im Nominativ verwendet wird.
Examples
Das Kind heult. Es ist gefallen.
Ich lese sehr gern Bücher. Es (= das Bücherlesen) ist mein Hobby.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen als Subjekt, wenn es formales Subjekt bei unpersönlichen Verben ist.
Examples
Es regnet.
Es geht mir gut.
Siehe auch:
1.5.1.1.1.e 'es' als formales Subjekt bei unpersönlichen Verben

Anmerkung: In vielen Grammatiken wird dieses unpersönliche es nicht als Ergänzung gezählt, weil es völlig bedeutungslos ist. Da es sich nach rein formalen Gesichtspunkten wie ein "normales" Subjekt (bzw. Objekt) verhält, gilt es in unseren formalen Satzbauplänen dennoch als Ergänzung. Wenn dieses es nicht als Ergänzung gezählt wird, muss im entsprechenden Satzbauplan die Position des Subjekts (bzw. Objekts) weggelassen werden. Die Anzahl der Ergänzungen reduziert sich dadurch um eine Ergänzung.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen NICHT als Subjekt, wenn es als Platzhalter für einen Nebensatz oder eine Infinitivkonstruktion verwendet wird. In diesen Fällen gilt das Element, für das es steht, als Subjekt.
Examples
Es ist schön, dass ihr hier seid. = Dass ihr hier seid, ist schön.
Es freut mich, dich zu sehen. = Dich zu sehen freut mich.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen NICHT als Subjekt, wenn es allgemein oder in subjektlosen Sätzen als Platzhalter im Vorfeld auftritt.
Examples
Es steht ein Schrank im Gang. = Ein Schrank steht im Gang.
Es friert mich. = Mich friert.
Allgemein zum Subjekt siehe unter:
3.2.4 Das Subjekt

3.4.2.2.b Akkusativobjekt

Pronomen es

Wie beim Subjekt gibt es auch beim Akkusativobjekt Schwierigkeiten bei der Zuordnung des Pronomens es.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen als Akkusativobjekt, wenn es als Fürwort für ein sächliches Nomen im Akkusativ verwendet wird.
Examples
Das Kind heult. Du solltest es trösten.
Ich lese gern Bücher. Ich mag es (= das Bücherlesen) sehr.
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen als Akkusativobjekt, wenn es formales Akkusativobjekt ist, obwohl es praktisch bedeutungslos ist.
Examples
Wir haben es eilig.
Sie haben es weit gebracht.
Im Übrigen gilt die gleiche Anmerkung wie für es als formales Subjekt (siehe oben).

Siehe auch:
1.5.1.1.1.f 'es' als formales Objekt
 
Das Pronomen es gilt in den Satzbauplänen NICHT als selbstständiges Akkusativobjekt, wenn es als Platzhalter für einen Nebensatz oder eine Infinitivkonstruktion verwendet wird. In diesen Fällen gilt der Nebensatz bzw. die Infinitivkonstruktion als Objekt.
Examples
Ich verstehe (es), dass ihr nicht kommen wollt.
Wir bedauern (es), Sie enttäuschen zu müssen.
Reflexivpronomen
 
Das Reflexivpronomen gilt nur bei reflexiv verwendeten Verben als Objekt. Reflexiv verwendete Verben sind Verben, bei denen das Reflexivpronomen durch ein Personalpronomen oder eine Nomengruppe ersetzt werden kann.
Examples
Er wäscht sich.
(sich = Akkusativobjekt)
vgl.: Er wäscht den Wagen / ihn.
Du hast dich verletzt.
(dich = Akkusativobjekt)
vgl.: Du hast deinen Freund / ihn verletzt.
 
Bei echten reflexiven Verben und reflexiven Verbvarianten ist das Reflexivpronomen kein Objekt, sondern Teil des Prädikats.
Examples
Ich ärgere mich über die Preiserhöhung.
(mich = Prädikatsteil, NICHT Akkusativobjekt)
Er fürchtet sich vor der Dunkelheit.
(sich = Prädikatsteil, NICHT Akkusativobjekt)
Allgemein zum Akkusativobjekt siehe unter:
3.2.5.1 Das Akkusativobjekt

3.4.2.2.c Dativobjekt

Freier Dativ
 
Der sogenannte freie Dativ ist keine Ergänzung, sondern eine freie Angabe. Er erscheint deshalb im Prinzip nicht in den Satzbauplänen.
Examples
Der Portier öffnet den Gästen die Tür.
Er hat seiner Mutter eine teure Vase zerbrochen.
Siehe auch:
Freier Dativ
3.4.2.1.b Freie Angaben

Reflexivpronomen
 
Das Reflexivpronomen gilt nur bei reflexiv verwendeten Verben als Objekt. Reflexiv verwendete Verben sind Verben, bei denen das Reflexivpronomen durch ein Personalpronomen oder eine Nomengruppe ersetzt werden kann.
Examples
Er widerspricht sich.
(sich = Dativobjekt)
vgl.: Er widerspricht der Chefin / ihr.
Gönnen Sie sich etwas Ruhe.
(sich = Dativobjekt)
vgl.: Gönnen Sie den andern / mir etwas Ruhe.
 
Bei echten reflexiven Verben ist das Reflexivpronomen kein Objekt, sondern Teil des Prädikats.
Examples
Ich habe mir diese Kenntnisse angeeignet.
(mir = Prädikatsteil, NICHT Dativobjekt)
Sie bilden sich die Geräusche nur ein.
(sich = Prädikatsteil, NICHT Dativobjekt)
Allgemein zum Dativobjekt siehe unter:
3.2.5.2 Das Dativobjekt

3.4.2.2.d Genitivobjekt

Für das Genitivobjekt gibt es bei den Satzbauplänen keine Besonderheiten.

Allgemein zum Genitivobjekt siehe unter:
3.2.5.3 Das Genitivobjekt

3.4.2.2.e Präpositionalobjekt

Pronominaladverbien
 
Die Stelle eines Präpositionalobjekts kann in den Satzbauplänen auch durch ein entsprechendes Pronominaladverb eingenommen werden.
Examples
Wir warten auf das Ende des Films.Wir warten darauf.
Er hatte Angst vor dem Dunkeln.Er hatte Angst davor.
Allgemein zum Präpositionalobjekt siehe unter:
3.2.5.4 Das Präpositionalobjekt

3.4.2.2.f Adverbialbestimmung

Ergänzungen und freie Angaben
 
Die meisten Adverbialbestimmungen sind freie Angaben und erscheinen als solche nicht in den Satzbauplänen. Nur Adverbialbestimmungen, die vom Prädikat abhängige Ergänzungen sind, werden als Adverbialbestimmungen im Satzbauplan aufgenommen.
Siehe auch:
3.4.2.1 Gebundene Ergänzungen und freie Angaben

Allgemein zur Adverbialbestimmung siehe unter:
3.2.6 Die Adverbialbestimmung

3.4.2.2.g Prädikativ

 
Prädikative können sowohl als Teil des Prädikats als auch als Satzglieder aufgefasst werden (siehe → 3.2.3.3.c Teil des Prädikats oder Satzglied?). In den Satzbauplänen werden sie deshalb separat aufgeführt.
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